B22 Einbau NTA
B22 Einbau NTA © Staatliches Bauamt-Amberg Sulzbach

B22 Pilotprojekt für Niedrigtemperaturasphalt

Um die Arbeitsplatzbedingungen im Straßenbau zu verbessern und die nachteiligen Auswirkungen für die Umwelt so weit wie möglich zu reduzieren hat sich das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach entschieden, ein Pilotprojekt zum Einsatz von Niedrigtemperaturasphalt (NTA) durchzuführen. Ziel ist es, die Aerosolbelastung beim Einbau zu verbessern, den CO2-Ausstoß zu verringern und Energie zu sparen.

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Beim Einsatz von Niedrigtemperaturasphalt (NTA) wird das Asphaltmischgut mit einer rund 20 Grad niedrigeren Temperatur hergestellt und eingebaut. Damit der Asphalt trotzdem gut zu verarbeiten bleibt, wird dem Mischgut ein Zusatzstoff zugefügt. Häufig kommen hier Schaumbitumen oder Wachs zum Einsatz. Für unsere Teststrecke in Tännesberg hat man sich für ein oberflächenaktives Additiv entschieden. Denn im Gegensatz zu den bereits erwähnten Stoffen, bleibt damit der Asphalt später zu 100% recyclebar. NTA wird künftig vermehrt zum Einsatz kommen, da ab dem Jahr 2025 strengere Grenzwerte für Dämpfe und Aerosole am Arbeitsplatz beim Asphalteinbau gelten.

Der Fahrbahnbelag auf der B 22 zwischen Tännesberg und Großenschwand gehört zu einem der ältesten im Amtsbereich. Über die Jahre haben sich in der Deckschicht vermehrt Risse gebildet, in denen Wasser versickert, welches die unteren Schichten bei Frost schädigt. Um größere Schäden zu verhindern, wird die Deckschicht noch vor dem Winter erneuert.

Für das Pilotprojekt wurde ein 700 Meter langes Referenzfeld und ein 800 Meter langes Erprobungsfeld eingerichtet. Am Dienstag den 19. September wurde im Referenzfeld bereits herkömmlicher Asphalt eingebaut. Am Montag den 25. September wurde dann der NTA angeliefert und aufgebracht. Gleichzeitig kam ein Asphaltfertiger mit Absauge Einrichtung zum Einsatz, der austretende Gase unmittelbar ableitet. Bereits beim Betreten der Baustelle konnte man feststellen, dass es kaum zu Geruchsbelastung kommt. Um das Ganze auch objektiv zu messen, hatten die Arbeitskräfte am Asphaltfertiger Sensoren, die den Ausstoß von Dämpfen messen.

Herkömmlicher Asphalt wird in der Regel mit einer Temperatur von 160 – 180 Grad verbaut. Messungen auf der Teststrecke haben Temperaturen von 140 – 150 Grad ergeben. Die Firma Strabag führte die Messungen mittels Thermoscan durch. Um die Tragfähigkeit des aufgebrachten Asphalts zu testen wurde eine sogenannte Flächendeckende Verdichtungskontrolle (FDK) durchgeführt.

„Insgesamt verlief das Pilotprojekt vielversprechend, besonders mit Blick auf die Arbeitsplatzbedingungen“ so Tobias Bäumler, Leiter des Staatlichen Bauamts Amberg-Sulzbach der sich persönlich ein Bild verschaffte. „Ob die Bauweise am Ende nachhaltig sein wird, hängt maßgeblich davon ab, wie dauerhaft der neue Asphaltbelag sein wird.“

Bilder: Staatliches Bauamt Amberg-Sulzbach

Claudia Willer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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