Landgericht Amberg - Generalsanierung Schwurgerichtsgebäude
Amberg
Im Herzen der Altstadt von Amberg sind das Landgericht und die Staatsanwaltschaft in einem denkmalgeschützten Gebäudekomplex untergebracht, der sich aus mehreren Gebäuden aus unterschiedlichen Bauepochen - von der Renaissance über den Barock bis hin zum Jugendstil
- zusammensetzt. Die Generalsanierung dieses Justizkomplexes umfasst neben der Sanierung aller Gebäude in 3 Bauabschnitten auch den Neubau eines Bedienstetenparkplatzes in der Wingershoferstrasse.
Die Gebäudesanierungen sind insbesondere wegen großer Störungen im statischen Gefüge (Dachtragwerke, Deckenbalkenlagen, Kräfteableitungen im Mauerwerk) notwendig. Die Sanierungsarbeiten berücksichtigt neben der Behebung der baulichen Mängel und der Anpassung an die neuesten technischen Bau- und Sicherheitsbestimmungen vor allem auch
die Neuordnung und Optimierung der Funktionsbereiche innerhalb der Justizbehörde und des Gerichtes unter besonderer Berücksichtigung der neuesten Sicherheitsanforderungen.
Projektstand: fertiggestellt 2015
Kosten genehmigt: 8,7 Mio. €
Entwurf: Architekturbüro Georg Zunner, Amberg
Dritter Bauabschnitt: Barockbau und Jugendstilbau
Der dritte und letzte Bauabschnitt der Generalsanierung erstreckte sich auf das ehemalige Rentmeisterhaus südlich des Kanzleigässchens und den Schwurgerichtstrakt am Schloßgraben. Die Sanierung dieser Gebäudeteile erfolgte von 2012-2015.
Im ehemaligen Rentmeisterhaus ist im ersten Obergeschoß die Präsidialkanzlei und im Erdgeschoß unter anderem die Bibliothek untergebracht. Das Dachgeschoß wurde für Büroräume der Staatsanwaltschaft ausgebaut.
Im Schwurgerichtstrakt befindet sich mit dem Schwurgerichtssaal der Höhepunkt des dritten Bauabschnittes. In der Fassade des Jugendstilbaus zeichnet sich der hohe, über eineinhalb Geschoße reichende Schwurgerichtssaal durch die Betonung der Fenster mit darüber liegenden Oculi (sogenannte Ochsenaugen) und Füllungen in den Brüstungsfeldern deutlich ab. Die rötliche Originalfarbfassung des Saales von 1911 wurde bei der Sanierung aufgegriffen und soweit möglich wiederhergestellt. An Originalausstattung sind im Schwurgerichtssaal die stuckierte Decke und die geschnitzten Türelemente erhalten. Die Akustik und die technische Ausstattung des Schwurgerichtssaales wurden den gültigen Normen und Anforderungen angepasst.
